Die Nummer Eins der Tenniswelt, Novak Djokovic, sagte in einem kürzlich ausgestrahlten Interview des US-Nachrichtenmagazins 60 Minutes von CBS News:
«Ich bin weder gegen noch für Impfungen. Ich bin für die Freiheit, wählen zu dürfen.»
Quelle: X-Account von 60 Minutes
Djokovic erzählte dem Sender auch von der Tortur, die er durchmachen musste, als er «im Grunde zum Schurken der Welt erklärt worden» sei, nachdem er sich Anfang 2022 geweigert hatte, sich gegen Covid-19 eine Geninjektion setzen zu lassen.
Obwohl er zunächst eine Ausnahmegenehmigung für die Teilnahme an den Australian Open erhalten hatte, führte der öffentliche Aufschrei dazu, dass der australische Einwanderungsminister Alex Hawke Djokovics Visum widerrief, ihn von den Wettkämpfen ausschloss und dann den Tennisprofi auswies (Transition News berichtete). Begründung: Er sei eine «hochkarätige ungeimpfte Person», die die öffentliche Meinung über Impfungen beeinflussen könnte. Djokovic:
«Der grösste Teil der Welt [war] gegen mich. Ich hatte diese Art von Erfahrung auf dem Tennisplatz [bereits] gemacht, und zwar mit Menschenmengen, die mich vielleicht nicht angefeuert haben. Aber diese spezielle Erfahrung hatte ich noch nie in meinem Leben.»
Djokovic erhielt derweil auch Unterstützung. Boris Becker etwa sagte Anfang Januar 2022, der Umgang mit Djokovic tue ihm «in der Seele weh», und forderte für seinen früheren Schützling mehr Respekt, wie etwa die Welt berichtete.
Was Djokovics Ausschluss von den 2022er Australian Open angeht, so argumentierten seine Anwälte seinerzeit, dass seine Anwesenheit keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstelle, und dass die Annullierung des Visums die Stimmung gegen Impfungen sogar noch verstärken könne. Das Gericht stellte sich jedoch auf die Seite des Ministers und wies darauf hin, dass Djokovics Entscheidungen in der Tat eine impfgegnerische Haltung fördern könnten.
Greg Barns, Sprecher der Australian Lawyers Alliance, wiederum bezeichnete das Visumverbot als «beunruhigend» in Anbetracht des Umstandes, dass es in einer Gesellschaft ausgesprochen wurde, die sich als frei bezeichnete. Später hob die australische Regierung das Verbot allerdings wieder auf und erlaubte Djokovic die Teilnahme an den Australian Open 2023.
Der Tennis-Blogger Pavvy G ergänzt:
«Ich möchte daran erinnern, dass Djokovic niemals gesagt hat, er sei gegen Impfstoffe. Er hat sogar bestätigt, dass er als Kind alle Impfungen erhalten hat. Aber als es um den brandneuen Covid-Impfstoff ging, war er ein Verfechter der Wahlfreiheit und der Meinung, dass jeder seine eigenen Entscheidungen treffen können sollte.»
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